Autor:in: Sophia Scherhag

Datum: 20 Juli, 2021

Kategorie: Konzertkalender


Das 7. SYA Live fand letzten Freitag statt. Sophia Scherhag war dabei und berichtet uns, was dort zu hören war:

Als ich am Abend im Odonien ankam, waren meine Vorstellungen vom Hörerlebnis „Persische Perkussion, trifft auf moderne Musik“ vage – meine Erwartungen waren trotzdem hoch.

Sofort zu Beginn begeisterte mich ‚Karpe Triem‘: ein Trio, das mit Instrumentenvielfalt und wunderlichen Klängen auffiel. Ob Kehlgesang, Maultrommel, Didgeridoo, Klarinette oder selbstgebaute Instrumente – Waskhar Schneider und Roman Kushniarou schufen zusammen mit Syavash Rastani an Tombak und Daf einen Klang, den ich so noch nie gehört hatte.

Im zweiten Teil des Konzerts begleitete Rastani einige Stücke der Jazz-Musikerin Tamara Lukasheva. Entgegen meiner Erwartung vereinte sich auch in dieser Kombination der Klang von jazzigem E-Piano und Gesang mühelos mit den persischen Trommeln in meinen Ohren.

Zuletzt wurde das Publikum von Javid Pajazdan und seinem persischen Dudelsack bezaubert. Die Trance-ähnlichen Melodien und ein meist gleichbleibender Trommel-Rhythmus sollten dazu einladen, die Augen zu schließen. Doch ich spürte, wie mein Körper lieber tanzen und hüpfen wollte (was leider nicht erlaubt war) und sah, dass auch der Rest des Publikums auf den Stühlen die Körper bewegte und mitklatschte.

„Ich finde es beeindruckend, wie Rastani mit größtenteils nur einer Trommel so viele verschiedene Musikrichtungen begleiten kann“. 

Zuhörer bei SYA Live

Mein persönliches Highlight (und hörbar auch das der restlichen Zuschauenden) war jedoch der Auftritt aller sechs Musiker:innen zum Schluss des Abends. Als ich sah, wie Syavash Rastani immer wieder zwischen seinen Kolleg:innen hin und her schaute und sie voller Freude am gemeinsamen Musizieren anlächelte, zauberte das auch mir ein Lächeln auf die Lippen. Meine Erwartungen wurden an diesem Abend eindeutig übertroffen.

SYA Live ist ein jährliches Fest, das seit 2014 in Köln stattfindet. Mehr über Syavash Rastani und seine Musik können Sie hier erfahren: Klang kennt keine Grenzen